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Mit voranschreitender Vernetzung der Welt vermischen sich Kulturen, die Diversität steigt und der technologische Fortschritt begünstigt remotes Arbeiten. Wie arbeitet man erfolgreich remote mit Kulturen aus aller Welt zusammen? Wir geben Ihnen in diesem Beitrag wertvollen Input!

Mit der ältesten lebenden Zivilisation vor 50.000 Jahren und mehr als 7000 Sprachen weltweit erstrecken sich die Anfänge von Kulturen bis zu den Anfängen der Menschheit.

Was ist Kultur eigentlich? Wie definiert man diesen abstrakten Begriff?

Indische Frauen bei einem traditionellen Tanz
Bräuche und Festlichkeiten sind ein wichtiger Bestandteil von Kulturen.

Der Begriff Kultur stammt vom lateinischen „cultura“, welcher mit Pflege und Ackerbau übersetzt werden kann. Im weitesten Sinn umfasst der Begriff Kultur die Gesamtheit der Erscheinungsformen des menschlichen Daseins, die die Errungenschaften der menschlichen Zivilisation darstellen.

Kultur ist vom Menschen geschaffen und steht im direkten Gegensatz zu den unveränderbaren Bestandteilen der Natur. Die gesamte Kultur umfasst Religion, Kunst, Bräuche, Rituale, Sprache und Musik. Verschiedene Kulturkreise unterscheiden sich in diesen Aspekten, sowie in deren Lebens- und Denkweisen, Politik und Architektur. Menschen identifizieren sich mit einer Kultur, passen sich der jeweiligen Gesellschaft durch deren Verhaltensweisen an und verinnerlichen deren Einstellungen.

Eine interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter am Arbeitsplatz ist in den meisten Fällen Voraussetzung. Die Fähigkeit, mit Menschen aus anderen kulturellen Kreisen interagieren zu können, steigert nicht nur die Arbeitszufriedenheit, sondern verbessert die Kommunikation am internationalen Markt.

Mitarbeiter mit einer hohen interkulturellen Kompetenz sind gefragt und für ein Unternehmen sehr wertvoll, da sie oftmals eine höhere Empathiefähigkeit besitzen und zahlreiche Aspekte in Unternehmensprozessen bewusster wahrnehmen. Allgemein wird die soziale Intelligenz, welche klar die interkulturelle Kompetenz beinhaltet, immer wichtiger am Arbeitsmarkt.

Die soziale Intelligenz beschreibt den Grad der Fähigkeiten eines Menschen, mit anderen zu kommunizieren und die Kompetenz und Intelligenz im Umgang mit anderen Personen.

E.L. Thorndike 1922 (US-Amerikanischer Psychologe)

Wir wissen nun was Kultur ist. Wir wissen, dass es von enormer Bedeutung ist eine interkulturelle Kompetenz aufzubauen und nachweisen zu können. Doch wie arbeiten wir interkulturell remote erfolgreich zusammen und welche Rolle spielt das interkulturelle Management dabei?

Interkulturelles Management

Das Themengebiet des interkulturellen Managements ist so groß, dass es Studiengänge gibt, die nur dieses Aspekt des internationalen Managements behandeln. Im Speziellen richtet sich diese Form des Managements nur auf den Umweltaspekt Kultur. Ziel ist es, Probleme interkultureller Natur erfolgreich zu lösen und Strategien für dieses dynamische und kommunikative Feld zu entwickeln.

Die Verhaltensweisen von sozialen Gruppen (Nationen, Organisationen, Gruppen) sind in einem ständigen Veränderungsprozess, welches die schnelle Anpassungs- und Lernfähigkeit des Managements im interkulturellen Kontext voraussetzt.

Eine große Herausforderung stellen mehrere Unternehmen in verschiedenen Ländern dar, die einer übergeordneter Unternehmensgruppe angehören. Die Brücke einer einheitlichen Unternehmenskultur zwischen Mutter- und Tochterkonzern in verschiedenen Kulturkreisen zu bauen, bedarf gründlicher Forschung und gezielter Strategieentwicklung.

Ebenso genießen remote-first Unternehmen immer größere Beliebtheit. Die Möglichkeit von der ganzen Welt aus zu arbeiten, fördert zudem die Diversität des Teams und die Anstellung von Personen unabhängig von deren Wohnsitz. Gerade in Remote-Unternehmen treffen deshalb viele Kulturen aufeinander. Um diese Multikulturalität erfolgreich zu integrieren, ist es ratsam, sich mit kulturvergleichender Management-Forschung auseinanderzusetzen. Diese beschäftigt sich mit länderspezifischen Eigenschaften wie zum Beispiel Risikofreudigkeit oder Kommunikation.

Es ist Aufgabe des Management und / oder der Personalabteilung sich mit den Kulturdimensionen des Ziellandes, in das Sie eintreten möchten, vertraut zu machen.

Das bekannteste Modell zu Kulturdimensionen stammt von Geert Hofstede, der als niederländischer Kulturwissenschaftler und Sozialpsychologe bekannt wurde. Die 6 Dimensionen beinhalten Machtdistanzen, Individualismus, Maskulinität, Unsicherheitsvermeidung, Langzeitorientierung und Genuss.

Sich dieser Unterschiede bewusst zu sein, ist in der Geschäftswelt von enormer Bedeutung. Nicht nur innerhalb eines Unternehmens beeinflussen diese die Unternehmenskultur, sondern auch außerhalb des Unternehmens ist ein Bewusstsein und Know-How über interkulturelle Dimensionen ein treibender Wettbewerbsvorteil.

Ein Geschäftsessen mit der Absicht einen neuen Auftrag an Land zu ziehen, sollte beispielsweise in asiatischen Ländern völlig anders angegangen werden als im US-amerikanischen Raum. Während asiatische Länder eine höhe Akzeptanz gegenüber Macht haben, Kollektivismus über Individualismus pflegen und die Dimension Genuss weniger ausgeprägt ist, geht die Situation im US-amerikanischen Raum in das genaue Gegenteil.

Ein weiteres Beispiel wäre die Dimension Maskulinität. In skandinavischen Ländern herrscht eine eher feminine Kultur, was bedeutet, dass auch Männer für den Haushalt und die Kinderpflege zuständig sind. Unsicherheitsvermeidung wird beispielsweise in Deutschland und Russland groß geschrieben und eine Fehlerkultur durch viele Gesetzte und Vorschriften vermieden.

Um Fettnäpfchen vorzubeugen, bedarf es daher gründlicher Recherche.

Auf welche Aspekte muss man nun besonders Acht geben bei digitalem Arbeiten?

1. Externe Infrastruktur

Wenn Sie Mitarbeiter aus aller Welt anstellen oder Ihre Mitarbeiter aus verschiedenen Ländern der Welt arbeiten, ist zuerst die Internetverbindungen im jeweiligen Land zu prüfen. Als Remote-First Unternehmen (wie DACCORD es ist), kann man nicht die westliche Infrastruktur als Standard ansehen und sollte sich aktiv mit der Technologie-Infrastruktur im Zielland beschäftigen.

Ein schneller Internetanschluss ist Voraussetzung für das ortsunabhängige Arbeiten. Nicht nur ist die technische Ausstattung die Basis für Fernarbeit, sondern auch Zugriffe auf verschiedene Tools. Von Software, Content Management Systeme, Projektmanagement Tools, sowie Programme für das kollaborative Arbeiten im Team (z. Slack) zählen zu den wichtigsten Tools bei Fernarbeit.

Damit Daten sicher behandelt werden, Richtlinien und Compliance-Vorschriften eingehalten werden, sowie die richtige Verschlüsselungen von Dokumenten erfolgt, sollte sich das HR-Team intensiv mit der Rechtsgrundlage für den jeweiligen Bereich auseinandersetzen.

Sobald die technische Ausstattung gewährleistet werden kann und die Geräte einwandfrei funktionieren, sollte man auch die naturgegebenen externen Faktoren genauer unter die Lupe nehmen. Heftige Witterungen, Naturkatastrophen oder soziale Unruhen stehen leider in einigen Gebieten der Erde an der Tagesordnung. Diese Unruhen behindern auf der einen Seite nicht nur physisch den Arbeitsprozess (durch fehlende Internetverbindung aufgelöst durch Naturkatastrophen oder Kriegsschäden), sondern auch psychisch.

2. Interkulturelle Kommunikation

Der wichtigste Aspekt beim Arbeiten in einem interkulturellen Team ist die Kommunikation. Aspekte, auf die im Arbeitskontext Wert gelegt werden sollte sind unter anderem:

High und Low Context Kulturen

Als Begründer der interkulturellen Kommunikation kategorisiert Edward Hall die Intensität des Kontextbezuges in der Kommunikation.

High Context

  • Es gibt kaum feste Regeln
  • Geschäftsbeziehungen entwickeln sich langsam und basieren auf gegenseitigem Vertrauen
  • Ein großes Maß an Kontextinformationen über den Kommunikationspartner ist Voraussetzung für spätere geschäftliche oder private Beziehungen
  • Dinge werden durch die Blume gesagt und nicht direkt angesprochen
  • Nonverable Kommunikation wird häufig verwendet

Nonverbale bzw. nichtsprachliche zwischenmenschliche Kommunikation umfasst Gestik, Mimik, Berührungen und die Proxemik, was den Abstand und Nähe der Kommunikationspartner beschreibt. Ein Zeichen von Respekt und breiter interkultureller Kompetenz zeigt das Richtige deuten der nonverablen Kommunikation des Gegenüber.

Vorallem in Lateinamerika, Spanien, Frankreich, China und Japan wird High Context Kommunikation gepflegt.

Low Context

  • Es gibt feste Regeln, spezifische Anweisungen und formelle Strukturen
  • Geschäftliche Beziehungen entwickeln sich schnell und basieren auf sachlichen Informationsaustausch
  • Konflikte behindern die Arbeit nicht
  • Verbale Kommunikation ist vorherrschend

Unter verbarler Kommunikation versteht man den Ausdruck von Sprache und Worte, inklusive Sprachtempo, Sprachpausen und der Tonfall.

Zu den Low Context Kulturen zählen neben Kanada, USA und Großbritannien auch der deutschsprachige Raum, sowie skandinavische Länder.

3. Zeitzonen

Ein Globus
Zeitzonen sind ein Faktor, der eine große Rolle beim Arbeiten in interkulturellen Teams spielt.

Um erfolgreich interkulturell ortsunabhängig arbeiten zu können, sollte besonders Acht auf die verschiedenen Zeitzonen, von denen aus gearbeitet wird, gegeben werden. Wir empfehlen regelmäßige Meetings an den gleichen Tagen und zur gleichen Zeit – welche für jede Nation einzurichten sind – festzulegen.

Diese Meetings sollten wöchtentlich stattfinden. Einerseits stärken diese Calls den Zusammenhalt im Team, man ist immer am aktuellsten Stand und kontrolliert laufend seine technische Ausstattung.

Planen Sie ebenso Zeit für monatliche Feedbacks, sowie kulturellen Austausch ein. Firmenevents können online abgehalten werden und können als Chance gesehen werden, um die Kulturen im Team besser kennenzulernen. Ortsunabhängiges Arbeiten bringt viele Vorteile mit sich. Unter anderem eine gesunde Work-Life-Balance durch gesteigerte Flexibilität, individuelle Arbeitsumgebung oder Einsparung der Miete für Arbeitsplätze.

Trotzdem können Zeitzonen die Verlangsamung von Arbeitsprozessen bedeuten, weshalb diese individuell aufeinander abgestimmt werden sollten. Mögliche Einsamkeit als weiteren Nachteil von Fernarbeit kann man durch regelmäßige Meetings und persönlicher Atmosphäre entgegenwirken.

Wenn verschiedene Zeitzonen ins Spiel kommen, liegt es nahe, dass auch Religionen aufeinandertreffen. Wir legen jedem Unternehmen nahe, Respekt gegenüber jeglichen Religionen zu zeigen, in dem offizielle Feiertage zelebriert werden dürfen und an diesen Tagen keine Arbeitsleistung erbracht werden muss.

Fettnäpfchen vermeiden

Fremde Kulturen kennen und verstehen lernen ist ein lebenslanger Prozess. Es gibt jedoch einige No-Gos, die man bei Kontakt mit anderen Kulturen unbedingt wissen sollte. Die Personalabteilung sollte sich ebenso vor Interviews mit neuen Kandidaten mit Grundwissen zur neuen Kultur versorgen. Einige No-Gos haben wir für Sie recherchiert, damit Sie hier nicht direkt in ein Fettnäpfchen treten.

Small-Talk

In deutschsprachigen Kulturen wird Small-Talk als Gesprächseinstieg gesehen und wirkt bei zu privaten Details störend und unangebracht. Im völligen Gegenteil dazu steht die US-Amerikanische Kultur, welche Small-Talk herzlichst begrüßt und als wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Geschäftsmeeting ansieht.

Lachen

Lachen wird als die schönste und einfachste Sprache der Welt bezeichnet. Doch ist die Sprache wirklich so leicht und universell im interkulturellen Kontext zu verstehen? Nicht ganz!

Während in westlichen Ländern Lachen mit positiven Emotionen und Freude assoziiert wird, wird in vielen asiatischen Kulturen Lachen auch als Unterdrückung sozial unerwünschten negativen Emotionen eingesetzt. Die Menschen verbergen damit Trauer oder Verlegenheit. Zudem zeigen Studien, dass in Deutschland und der Schweiz Lachen mit überdurchschnittlicher Intelligenz assoziiert wurde.

Ein ernstes Gesicht wird hier oft als arrogant wahrgenommen. In fernöstlichen Kulturen (unter anderen Südkorea oder Japan), sowie Russland ist das genaue Gegenteil der Fall und auf Lächeln wird verzichtet, um gebildet zu wirken. (Hier ist jedoch anzumerken, dass die voranschreitende Verschmelzung der Kulturen ein größeres Bewusstsein da ist und Verhaltensweisen verschiedener Kulturen sich anpassen.

Deshalb ist es wichtig zu erwähnen, dass dies eine allgemeine Annahme der Verhaltensforschung ist und keinesfalls eine strikte Norm des jeweiligen Landes.) Wenn Sie in einem interkulturellen Kontext remote arbeiten, ist besonders auf die Mimik im Gesicht zu achten, da per Videokonferenzen nicht der ganze Körper zu sehen ist.

Blickkontakt

In einigen asiatischen Kulturen sollte man Blickkontakt vermeiden, da der Blick ins Gesicht des Gesprächspartner als unangenehm erachtet wird. In Lateinamerika ist dasselbe der Fall, wenn jemand aus einer niedrigeren sozialen Schicht jemanden aus einer höheren Schicht direkt lange in die Augen sieht.

In Europa wirkt es hingegen oft respektlos und schmälert Vertrauen, wenn kein Blickkontakt stattfindet. Sich anzuschauen signalisiert in Europa Höflichkeit und Aufmerksamkeit. Nach anfänglichen respektvollen Wegschauen, beginnen arabische Geschäftspartner als Zeichen von Freundschaft und Vertrauen intensiven und langen Augenkontakt zu pflegen.

Hier sind jedoch Unterschiede zwischen Mann und Frau zu machen. Als Mann eine Frau lange anzuschauen gilt als absolutes Tabu zwischen interkulturellen Gesprächen.

Gastgeschenke

Ein Geschenk mit pinken Geschenksband
Andere Länder haben auch andere Sitten beim Schenken.

Hier empfehlen wir sich genau zu informieren, bevor man Geschäftspartner aus anderen Ländern trifft und Ihnen Geschenke mitbringt. Remote-Unternehmen wickeln die meisten Geschäfte ortsunabhängig ab. Falls es jedoch zu Geschäftsreisen kommt, sind Mitbringsel als Zeichen der Anerkennung oft unverzichtbar. Hier gibt es jedoch einiges zu beachten, wenn interkulturelle Geschäftsreisen anstehen.

In China und Japan sind Speisen als Geschenke zu vermeiden, und mögen den Eindruck erwecken, dass der Gast nicht genug zu Essen bekommt. Ebenso ist die Zahl Vier, bzw. jegliche Geschenke in 4-facher Ausführung zu vermeiden, da diese als Unglückszahl gilt. Ebenso Dinge, die Dachse oder Füchse abgebildet haben, sind zu unterlassen, da diese mit Hinterhältigkeit assoziiert werden.

In Indien sind Geschenke mit der rechten Hand zu übergeben, da die linke aus geschichtlichen Gründen als unrein gilt. Geschenke für Kinder mitzubringen ist gerne gesehen, die Frau wird jedoch nicht beschenkt. Hunde sollten nicht abgebildet sein, da diese als unrein gelten. Das Geschenk wird – wie in Singapur – nicht im Beisein des Schenkenden geöffnet.

In Russland und den arabischen Ländern dürfen die Geschenke teuer und pachtvoll sein. Die vorherrschende Kultur ist zu respektieren und die mitgebrachten Gegenstände darauf anzupassen (in arabischen Ländern sind beispielsweise Produkte, die Schwein enthalten, sowie Alkohol zu vermeiden).

Vermeiden Sie zudem das Verschenken von weißen und gelben Blumen in gerade Anzahl in Russland, da dies mit Beerdigungen und die Farbe Geld mit Eifersucht in Verbindung gebracht wird und sich dies wohl eher negativ auf die Geschäftsbeziehung auswirken würde.

Während in vielen Ländern das Schenken von Alkohol untersagt ist, freuen sich skandinavische Länder über einen guten Wein und passender Schokolade des Gastlandes. Kleine Süßigkeiten von Europa sind auch in Brasilien gerne gesehen, generell gilt in Lateinamerika jedoch Zurückhaltung beim erstmaligen Treffen.

Prunkvolle Gastgeschenke werden beim Kennenlernen als übertrieben und unangenehm empfunden. Wie auch in Indien und arabischen Ländern, ist es in Lateinamerika gern gesehen die ganze Familie, sowie Sekretärinnen zu beschenken.

Kopfbewegungen

In vielen Kulturen wird ein Kopfnicken als klares Ja verstanden. Es wirkt selbstverständlich, dass der Gesprächspartner einverstanden ist. Dem sei aber nicht überall auf der Welt so, was interkulturelle Kommunikation sehr spannend macht. Beispielsweise in Indien, Pakistan und Bulgarien wiegt man mit dem Kopf hin und her um ein Ja auszudrücken.

Ein Kopfnicken wird in Mitteleuropa und Nordamerika als Nein angesehen. In arabischen Gebieten, Türkei und Griechenland galt ein Zurückwerfen des Kopfes als Verneinung. Diese Gestiken werden jedoch durch die Vernetzung der Welt immer weniger und die westlichen Mimiken etablieren sich.

Emotionen zeigen

Auch das offene Zeigen von Emotionen wird in verschiedenen Kulturen anders gehandhabt, was im interkulturellen Arbeitsumfeld von großer Bedeutung ist. Viele Emotionen kann man im Gesicht ablesen, was bei Fernarbeit und virtuellen Meetings vorteilhaft ist, da meist nur die Kopf-und Schulterpartie in der Kamera zu sehen ist.

In vielen asiatischen Kulturen ist das lautstarke Zeigen von Emotionen verpönt. Emotionen zu kontrollieren und negative Gefühle zu unterdrücken ist die Norm. Das Unterdrücken findet meist im Mundbereich statt, weshalb Menschen asiatischer Herkunft Emotionen oft in den Augen deren Gegenüber zu deuten versuchen.

Völlig gegenteilig reagieren Menschen aus westlichen Kulturen, besonders in den USA. Hier werden Emotionen offen ausgelebt und Gefühle geteilt. Hier liegt das Augenmerk des Gesprächspartners beim Lesen von Emotionen auf den ausdrucksstarken Mund.

Wundern Sie sich also nicht, wenn während eines interkulturellen Meetings in einem diversen Team Menschen verschiedener Herkunft völlig unterschiedlich emotional auf negative, sowie positive Mitteilungen reagieren.

Tipps für digitales Arbeiten

Nachdem Sie nun einige Tipps und Tricks zum interkulturellen Arbeiten erlangt haben, um große Fettnäpfchen zu vermeiden, wollen wir als Remote-first Unternehmen Ihnen noch einen kurzen Überblick über unsere wertvollsten Tipps zur digitalen Arbeit geben. Egal wie interkulturell das Team auch sein mag, diese Basics sind weltweit gültig.

1. Routine etablieren

Selbst wenn man von jedem Ort der Welt arbeiten kann, egal ob man am Strand in Thailand oder in der Wüste Saudi Arabiens ist, sollte man sich selbst gewisse Routinen aneignen, um einen geregelten Arbeitsablauf zu gewährleisten. Flexibilität wird beim digitalen Arbeiten groß geschrieben. Nichts desto trotz sind getaktet Pausen und eine gewisse Regelmäßigkeit wichtig, um nachhaltig erfolgreich zu sein.

2. To-Do Listen und Planung

Seine Aufgaben und To-Dos pro Woche vorplanen ist nachweislich effizienzsteigernd. Im Kontext des kulturellen Zusammenarbeitens empfehlen wir, Tools zur Aufgabenorganisation zu verwenden. Einerseits kann man so kleinere Aufgaben bündeln und zusammenfassen (beispielsweise die Bearbeitung von Emails in einem Zeitfester zusammen erledigen), andererseits kann man einige Aufgaben öffentlich schalten, sodass die Kollegen einen Einblick bekommen, was Sie machen.

So kann die Transparenz in einem interkulturellen Team gewährleistet werden, die Kommunikation verbessert und eine erfolgreiche Zusammenarbeit gewährleistet werden.

Wir bei DACCORD verwenden für unsere digitalen To-Do Listen Asana. Natürlich gibt es viele weitere Möglichkeiten für Projektmanagement. Welches Programm auf Ihr Unternehmen passt, gilt es anhand der verfügbaren Tools beim direkten Verwenden herauszufinden.

3. Sozial interagieren

Um bei der Fernarbeit nicht einsam zu werden, sind regelmäßige Videokonferenzen notwendig. Das Schreiben von E-Mails oder Nachrichten ersetzt die verbale Kommunikation nicht. Wir empfehlen zudem, falls möglich, die Mitarbeiter auch einmal bei einem Firmenausflug persönlich kennenzulernen. Falls dies nicht möglich ist, sollte verstärkt auf das Etablieren regelmäßiger Calls gesetzt werden.

Ebenso soziale online Events, bei denen man Personen im interkulturellen Kontext besser privat kennenlernen kann, sind von enormer Bedeutung. Ein gemeinsames Mittagessen bei einem Video-Call wäre eine Möglichkeit, um sich für einen Moment bewusst nicht mit arbeitsrelevanten Themen auseinanderzusetzen und den Teamspirit zu stärken.

zwei Hände unterschiedlicher Hautfarbe sind ineinander
Teamspirit auch beim Remote Arbeit zu schaffen ist essentiell für den Unternehmenserfolg

4. Grenzen ziehen

Remotes Arbeiten hat zur Folge, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Privates und Berufliches verschwimmt, deutlich gesteigert wird. Ziehen Sie deshalb klare Grenzen! Hierbei kann ein eigener Raum, in dem nur gearbeitet wird, von großem Vorteil sein. Auch ein klares Arbeitsende, nachdem man aktiv seine Arbeitsunterlagen weglegt, hilft, um die Grenze zur Freizeit und Erholung gezielt zu ziehen.

Zudem belegen zahlreiche Studien, dass Kleidung große Wirkung auf die Qualität der Arbeit hat. Wir empfehlen daher, sich arbeitskonform zu kleiden, selbst, wenn man von zu Hause oder einem anderen beliebigen Ort aus, arbeitet.

Dies bedeutet selbstverständlich nicht, dass Sie sich hohe Schuhe und einen engen Rock oder Anzug jeden Tag antun müssen. Lediglich das gepflegte Adjustieren anstatt Jogginghose steigert die Produktivität nachweislich.

Fazit

Mit Menschen aus aller Welt zusammenzuarbeiten ist unglaublich spannend. Diversität und Interkulturalität fördert Kreativität und helfen sich ständig weiterzubilden und zu lernen. Bei digitaler Arbeit gibt es einige Aspekte, die man beachten soll, wenn man interkulturell arbeitet.

Ob Zeitzonen, unterschiedlichste kulturelle Feierlichkeiten oder persönliche Einstellungen sind in ein Team zu integrieren und Interesse durch regelmäßige Videokonferenzen zu zeigen, um nachhaltig länderübergreifend remote Erfolge aufzeichnen zu können.